Sehr geehrter Herr Innenminister, liebe Charlotte Quik, lieber Ulrich Stiemer, liebe Schermbeckerinnen und Schermbecker, meine sehr verehrten Gäste aus den Nachbarkommunen, liebe CDU Schermbeck.
Auch ich darf
Sie ganz herzlich zu unserem diesjährigen CDU Neujahrsempfang hier im Rathaus
der Gemeinde Schermbeck begrüßen.
Ich hoffe,
Sie haben die Feiertage genießen können und sind gut ins neue Jahr gekommen.
Und ich wünsche Ihnen, dass die Erwartungen, die Sie mit 2020 verbinden, in
Erfüllung gehen.
Ganz
besonders möchte ich mich bei all denjenigen bedanken, die diese Veranstaltung
so wunderbar vorbereitet haben.
Uli, ein ganz
besonderer Dank geht auch an Dich und Dein Team, Ihr schafft es immer wieder
durch eure guten Beziehungen herausragende Redner zu gewinnen, die unsere
Neujahrsempfänge so besonders machen. Vielen, vielen Dank dafür:
Besonders
bedanken möchte ich mich auch bei Euch, liebe CDU Fraktion, für das Vertrauen,
was ihr nunmehr seit fast 6 Jahren in meine Arbeit setzt. Wir haben schon sehr
viel bewegt in den letzten Jahren, glaubt zwar nicht Jeder, ist aber so, aber
dazu später mehr.
Ganz
besonders möchte ich mich auch bei all den ehrenamtlichen Bürgerinnen und
Bürgern bedanken, die mit ihrer unermüdlichen Kraft und Arbeit Schermbeck zu
dem machen, was es ist, eine wunderschöne, liebens- und lebenswerte Gemeinde.
Und ganz
besonders auch denjenigen, die sich gegen undemokratischen Tendenzen in unserer
Gemeinde zur Wehr setzen, dies nicht dulden, auf die Straße gehen und NEIN
sagen.
Das ist nicht
selbstverständlich, das bewundere ich!
Ihnen und allen
Bürgerinnen und Bürgern wünsche ich ein gesundes, zufriedenes Jahr 2020.
Es wird ein spannendes Jahr, es ist Wahljahr! Wir haben viel zu tun!
Wenn man sich die
erschreckenden neuen Hochrechnungen zur aktuellen prozentualen Stärke der sogenannten
Volksparteien in Deutschland anschaut, kann einem schon angst und bange werden,
oder? Das betrifft sicherlich auch unsere CDU!
Sicherlich ist in
unserem Land nicht alles in Ordnung, befinden wir uns aber in einem Zustand,
der es rechtfertigt, die Wertegesellschaft grundsätzlich zu opfern?
Der Titel einer Maybrit Illner
TV Sendung von vor ein paar Wochen lautete: „SPD kopflos, CDU planlos – GroKo
grün vor Neid?“ Der Titel deutete aber schon im Vorfeld an, dass das eine nicht
ohne den Hype der anderen einhergehen kann.
Wolfram Weimer, Verleger
und Publizist sagte damals: „Ich beteilige mich nicht am Bashing der
Volksparteien“, und warnte eindringlich:
„Das sind Hunderttausende
Mitglieder und Tausende ehrenamtliche Mandatsträger, die unsere Republik
tragen. Wenn wir die Volksparteien zerschlagen, dann zerschlagen wir die
Integrität unserer Nation.“
Seiner Ansicht nach
würden die Volksparteien zwischen grünem Populismus einerseits und blauem
Populismus andererseits zermahlen.
Als mahnende Beispiele
deutete Weimer in Richtung Italien und Frankreich, wo sich ähnliche Trends
bereits verfestigt haben.
Das könne man für
Deutschland nicht wollen.
Für mich beinhalten diese kurzen Sätze zwei für mich entscheidende Hinweise: Populismus und Angst. Aber was ist Populismus eigentlich?
Dem Begriff Populismus (von lateinisch populus ‚Volk‘) werden von Sozialwissenschaftlern mehrere
Attribute zugeordnet.
Charakteristisch ist eine mit politischen Absichten verbundene, auf Volksstimmungen gerichtete Themenwahl und Rhetorik. Dabei geht es einerseits um die Erzeugung bestimmter Stimmungen, andererseits um die Ausnutzung und Verstärkung vorhandener Stimmungslagen zu eigenen politischen Zwecken.
Oft zeigt sich Populismus auch in einem spezifischen Politikstil und dient
als Strategie zum Machterwerb. Dazu aber später
Angst:
Ich durfte vor zwei Wochen Gast des Neujahrsempfangs der CDU Wesel sein. Gastredner war, wie heute, unser Innenminister Herbert Reul.
Mal abgesehen davon, dass ich die Rede von Ihnen sensationell ehrlich fand, sind mir viele Ihrer Worte im Gedächtnis geblieben. Ein Thema möchte ich heute aufgreifen, weil ich finde, es passt so herrlich auf Schermbeck.
Angst und Populismus:
Sie berichteten von dem
subjektiven Empfinden der Bevölkerung, unser Land sei unsicher, widerlegten es
aber im gleichen Satz mit Statistiken die belegen, dass wir eine deutlich
sinkende Kriminalitätsrate haben und die Aufklärungsquoten auf historischem
Höchststand sind. Verglichen mit den Werten der 90 er und 60er Jahre.
Aber dennoch, und das
löst aktuell bei Ihnen große Sorgen aus, sei das subjektive Sicherheitsgefühl
der Bürgerinnen und Bürger ein anderes.
Und, erlauben Sie mir
lieber Herr Reul, das bereitet Ihnen zu Recht große Sorgen. Und nicht nur das
Gefühl, sondern die sich daraus ergebenen Veränderungen in unserem Land,
insbesondere die politischen.
Sie verglichen es nicht zu Unrecht mit den Ereignissen und Stimmungen der 30er Jahre. Angst, die sich die Populisten zu Nutzen machen wollen!
Der Verlust von Respekt
gegenüber Menschen, insbesondere vor Menschen, die sich in vielen Teilen
unseres gesellschaftlichen Lebens zum Wohle unseres Landes, unserer Bürgerinnen
und Bürger, einsetzen, beruflich wie ehrenamtlich ist deutlich spürbar.
Sie forderten dazu auf,
Courage zu zeigen und dem entgegenzuwirken,
NEIN zu sagen, NEIN, wenn man eine offensichtliche
Unrichtigkeit verspürt, Nein zu sagen und sich an die Seite derjenigen zu
stellen, die in diesen Momenten Hilfe und Unterstützung benötigen.
Den Menschen immer
wieder den Spiegel vorzuhalten und aufzufordern Verantwortung zu übernehmen.
Für sich selbst und andere.
Immer wieder Aufklärung
zu leisten, dass Fakten eine andere Sprache sprechen als das, was Populisten u.
a. in sozialen Netzwerken verbreiten und damit Schritt für Schritt unsere
Demokratie und unser Wertegefüge zerstören.
Und was hat das alles mit Schermbeck zu tun? Mit unserem so beschaulichen Ort? Verspüren wir hier Tendenzen, dass der Populismus Einzug genommen hat? Hier Angst verbreitet wird?
Interessieren hier Fakten?
Die Kommunalwahl steht
bevor. Der Grundstein für demokratisches Handeln, für die Nichtgefährdung der
Demokratie wird hier vor Ort gelegt.
Wir haben die Chance den
Populisten in unserem Ort entgegenzutreten. Ihnen den Spiegel vorzuhalten.
Immer wieder zu betonen welch gute Arbeit in den letzten Jahren, wenn nicht
Jahrzehnten die verantwortungsvoll, ehrenamtlich arbeitenden Bürgerinnen und
Bürger mit politischer Verantwortung, hier für unser Schermbeck geleistet haben
und jeden Tag wieder leisten.
Natürlich dürfen wir
auch nicht blind sein. Es ist nicht alles in Ordnung und es ist auch noch viel
zu tun.
Aber dazu braucht es
Menschen die Entscheidungen treffen, die Ideen entwickeln, diese auf den Weg
bringen und idealerweise auch zum Erfolg führen. Dass auch mal etwas dabei
schief gehen kann, ist selbstverständlich.
Aber die Kunst ist es,
nicht mit dem Finger auf anderen zu zeigen, sondern Verantwortung zu übernehmen
um gemeinsam, erfolgreich neue Lösungsansätze zu entwickeln.
Soweit die Theorie:
Ich möchte Ihnen an
einigen Beispielen zeigen wie hier in unserem Schermbeck populistisch mit
Ängsten gespielt, oder aber versucht wird Politik zu machen.
Politik gegen die seit
Jahren verantwortungsvoll arbeitenden Fraktionen und Menschen die hinter ihrer
Politik stehen.
Von politischen
Ratsvertretern die mit Fingern auf Andere zeigen, ohne selbst Ideen und
Lösungen anzubieten, das ist leider heute zur Mode geworden.
So durften wir in der Haushaltsrede einer Schermbecker Ratsfraktion folgende Hinweise finden:
Meine Fraktion hat in allen
Haushaltsreden dieser Wahlperiode den mangelnden Sparwillen kritisiert. Die
einzige Einsparmaßnahme war die Rückführung der Gemeindebücherei auf einen
rudimentären Rest, eine bildungspolitisch unkluge Entscheidung, die von uns
immer kritisiert wurde.
Soweit die Nachricht: Fakt ist, die
Schermbecker Gemeindebücherei lag mit einem verstaubten Buchbestand von über
20.000 Büchern am Ende. Ca. 5.000 Medien befanden sich von den 20.000 in der
Ausleihe. Ein Beschluss zur Nichtwiederbesetzung von ausscheidenden
Mitarbeitern war im Wege der Haushaltssicherung vor Jahren gefasst worden. Man
muss kein Prophet sein, um zu wissen, dass damit das Ende der Bücherei
besiegelt war.
Die Zahl der Leserinnen und Leser
hatte sich kontinuierlich auf zuletzt ca. 300 Leser reduziert.
Die angesprochene Fraktion hat nach
diesem Beschluss keinerlei politische Anstrengungen unternommen, den o. g.
Beschluss zu revidieren.
Ich wollte mich mit der nahenden
Schließung aber nicht abfinden und habe so, mit engagierten Bürgerinnen und
Bürgern und den verbliebenen Kolleginnen, ein erstes ehrenamtliches Team auf
die Beine gestellt und mit unserer katholischen Bücherei den Zusammenschluss
organisiert.
Heute arbeitet, voller Freunde und
Engagement, ein Team von 16 Ehrenamtlichen in der neuen öffentlichen Bücherei
in den Räumen der katholischen Kirchengemeinde. Veranstaltet Lesereihen,
besucht Kindergärten, nimmt den Büchereiführerschen für die Kleinen ab und das
Schönste:
Über ECHTE 500 Leseratten freuen sich
heute über ein top aktuelles Leseangebot von ca. 6000 Medien, viele Kinder
kommen mit ihren Eltern in die Bücherei, trinken Kaffee, essen mal ein Stück
Kuchen, ein tolles, von Ehrenamtlichen getragenes Angebot hat eine neue Zukunft
bekommen.
Diese Ratsfraktion spricht
populistisch von einem rudimentären Rest, einer bildungspolitisch unklugen
Entscheidung!
OHNE SICH JEMALS MIT DEN EHRENAMTLICHEN UNTERHALTEN ZU HABEN. FRAU TRICK WAR NICHTEINMAL SELBST VOR ORT UND HAT SICH ERKUNDIGT WIE ES LÄUFT.
Wie unser Team der Ehrenamtlichen das findet?? Das Ihr Engagement als (ACHTUNG! POPULISTISCH) rudimentärer Rest dargestellt wird?
Ich finde! Ein Schlag ins Gesicht. Ein
gutes Beispiel dafür: Mit dem Finger auf andere zu zeigen, ohne selbst jemals
etwas für die Bücherei getan zu haben bzw. sich wirklich für die Arbeit vor Ort
zu interessieren.
Ein weiteres Beispiel aus der Haushaltsrede:
Schermbeck
hat sich trotz der Haushaltssicherung einiges gegönnt: Kunstrasenplätze,
erneuert.
Lassen wir es
uns mal auf der Zunge zergehen. Nahezu jeder zwei Schermbecker Bürger ist in
Vereinen hier in unserem wunderschönen Ort engagiert. Hunderte von
Ehrenamtlichen stellen ihr persönliches Leben oft in den Hintergrund um anderen
Menschen eine Freude zu bereiten und unser gesellschaftliches Leben
zusammenzuhalten.
Das machen
Sie aus Überzeugung und aus Freude und stellen sich in den Dienst der
Allgemeinheit. Sie gehen als Vereinsvorstände sogar so weit, Investitionen, die
eigentlich die politische Gemeinde zu 100 Prozent tragen müsste, siehe
Sportplätze, und finanzieren solche Investitionen aus der Vereinskasse mit und
gehen persönlich mitunter persönliche Bürgschaften für diese Investitionen ein.
Ist dieses
Engagement nicht wert, sich auch als VERANTWORTLICHER, also der Gemeinde, hier
finanziell zu beteiligen? Ein Schlag ins Gesicht wieder einmal für das
Ehrenamt.
Auch für die Gründung
einer Infrastrukturgesellschaft habe man wieder einige zehntausend Euro
ausgegeben und sich was gegönnt:
In der Rede
zum Haushalt wird dies durch die hier angesprochene Fraktion stimmungsvoll
„schon waren wieder einige zehntausend Euro ausgegeben“ an den Pranger
gestellt.
Natürlich
müssen wir bei einem solchen Projekt uns rechtlich absichern und beraten
lassen. Hier dürfen keine Fehler passieren, aber am Ende fließen Millionen von
Euro in die Gemeindekasse.
Was denn
jetzt? Steuererhöhungen will diese Fraktion verhindern, ich glaube, das wollen
wir alle, dazu braucht es nicht wirklich große politische Intelligenz, aber
Wege dahin kritisieren?
In den
nachfolgenden Auszügen der Etatrede wird der Populismus und das Spiel mit der
Angst besonders deutlich:
Punkt 1:
Dazu noch einige Grundstückskäufe, für
insgesamt 1,8 Millionen, geplant oder auch schon getätigt. Alles natürlich zum
Wohle der Gemeinde und um junge Familien mit gutem Einkommen in den Ort zu
holen.
Wir investieren bis zu 1,8 Millionen Euro
in Grunderwerb. Warum tun wir das? Weil wir es in den letzten Jahren versäumt
haben eine Bodenbevorratung vorzunehmen. Das ist nachzuholen! Wir benötigen
neue Wohnbauflächen für Jung und Alt, wir benötigen Gewerbeflächen und wir
benötigen bezahlbaren Wohnraum. Das ist aber wirklich auch nur dann zu
beeinflussen, wenn die Gemeinde selbst zumindest zum Teil Eigentümer der
Flächen ist, denn sonst ist eine Steuerung von Kaufpreisen nicht möglich.
Also was jetzt? Weggucken, keine
Grundstücke kaufen und die Bedarfe der Menschen aus den Augen lassen, die 1,8
Millionen Euro nicht ausgeben und zusehen, wie Jung und Alt in die
Nachbargemeinden abwandern wo solche Grundstücke und Wohnraum zur Verfügung
steht?
Was soll der Populismus!
Punkt 2: Gleichzeitig wird aber folgende Frage/Forderung gestellt und mit Angst hinterlegt!
Zitat: Was ist aber mit den Schermbeckern, die Anspruch auf Wohngeld o. ä. haben? Die von uns beantragte Selbstverpflichtung der Gemeinde, eine bestimmte Anzahl Wohnungen pro Baugebiet öffentlich fördern zu lassen und somit bezahlbaren Wohnraum für weniger zahlungskräftige Bürgerinnen und Bürger zu schaffen, haben die anderen Fraktionen und der Bürgermeister abgelehnt.
Es geht noch
weiter: In den nächsten Jahren werden wieder zahlreiche Wohnungen aus der
Mietpreisbindung fallen. Das heißt, dass dort die Mieten steigen. Da es
preiswerte Wohnungen in Schermbeck kaum gibt, werden diese Menschen, die sich
die alte Wohnung nicht mehr leisten können und keine neue finden, in eine
Nachbarstadt ziehen müssen oder auf den Campingplatz. Ein anderer Ort bedeutet
Kindergarten- oder Schulwechsel, Wechsel des gewohnten Umfelds, Verlust von
Heimat, Freunden und Bekannten.
Da kann einem schon angst und bange werden, oder?
Keine bezahlbaren Wohnungen, Mieten steigen, Wohnungslosigkeit droht, Wegzug droht, oder aber eine Herberge auf dem Campingplatz, dazu der Verlust von Freunden:
Fakt ist: Die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen haben folgende Pauschalforderung erhoben. Wir stimmen Grundstücksgeschäften und Planungen nur dann noch zu, wenn mindestens 30 Prozent der neu ausgewiesenen Baulandflächen mit sozialem Wohnungsbau belegt wird!
Seit Jahren
stehen Sozialwohnungen, beispielsweise auf der Johann-von-der-Recke-Straße
leer, wollte keiner hin? Wir hatten und haben in diesem Segment Leerstand. Hier
pauschal die Ausweisung von 30 Prozent der Nettobaulandfläche für den Bau von
weiteren Sozialwohnungen zu fordern ist Irrsinn. Kein Wunder, das man diese
Forderung ablehnt.
Aber was
wollen die Menschen? Und natürlich ist der Hinweis auf die Gesamtsituation der
Grünen nicht falsch, wir haben aber einen anderen Weg vorgeschlagen.
Die Menschen
wollen zuerst bezahlbaren Wohnraum und bezahlbare Grundstücke, aber wir machen
hier Politik zuerst für den Bedarf unserer Schermbecker Bürgerinnen und Bürger.
Der Ausweis von
Sozialwohnungen öffnet jedem Bewohner unseres Landes die Möglichkeit, eine
solche Wohnung anzumieten, wenn er im Besitz eines Wohnberechtigungsscheines
ist, der zwingend hier für die Anmietung benötigt wird.
Wir wollen
aber, dass der hier benötigte Wohnraum zuerst den Bedarf unserer Schermbecker
Bürger deckt.
Daher wollen
wir unsere gemeindlichen Grundstücke solchen Investoren anbieten, die sich verpflichten,
bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und zuerst, so lang der Bedarf da ist, unseren
Bürgern anbieten.
Damit Ältere
ihre zu groß gewordenen Häuser und Wohnungen für jüngere Familien frei ziehen. Wir
wollen bezahlbaren Wohnraum, und das für Jung und für Alt, aber zuerst, und das
ist unser politischer Auftrag, zuerst für unsere eigene Bevölkerung.
Und natürlich
wollen wir nicht unsere Gemeinde nach außen hin abriegeln, Zuzüge sind wichtig,
aber wichtig ist mit Augenmaß hier vorzugehen, den Bedarf zu prüfen und dann
entsprechend auch einzelne Flächen für sozialen Wohnungsbau öffnen.
Aber doch
bitte nicht pauschal 30 Prozent für immer. Wo soll das hinführen? Was soll der
Populismus?
Also Angst
sollte vor der Wohnraumpolitik der verantwortungsvollen Politik der Gemeinde
Niemand haben. Die gefassten Beschlüsse lassen eine unglaublich weite
Steuerungspolitik zu! Die pauschale Forderung der Grünen nicht!
Reiner
Populismus – Den Menschen hier im Ort Angst einreden, sie würden ihre Wohnungen
verlieren und müssten wegziehen. Sieht so verantwortungsvolle Politik in
Schermbeck aus?
Und dann das beliebte Spiel mit der Angst, Steuererhöhungen!
Wer will das schon? Ich nicht! Aber
lassen sie uns mal bei der Wahrheit bleiben. Wenn der Bund und das Land das Konnexitätsprinzip, oder grundstaatliche Aufgaben zu 100 Prozent
finanzieren würde, würden wir über Steuererhöhungen überhaupt nicht diskutieren
müssen.
Ist aber leider nicht so, ein großer
Teil unserer Einnahmen fließt in die Mitfinanzierung übergeordneter Aufgaben.
Dennoch sind wir, betrachten wir nur mal die Situation im Kreis Wesel in Bezug auf die Steuerhebesätze, noch sehr gut aufgestellt: Unser Hebesatz Grundsteuer B, also den Satz den Grundstückseigentümer bezahlen müssen, liegt bei 495 %.
In Hünxe, Hamminkeln, Dinslaken,
Kamp-Lintfort, Voerde und Moers zwischen 25 und 50 % höher als in Schermbeck.
Es gibt auch noch Kommunen, die liegen
ca. 10 Prozent unter dem Hebesatz Schermbecks im Kreis Wesel.
Populismus pur! Wir sind weit von den
Steuersätzen unserer kreisangehörigen Kommunen entfernt, weit!
Wir sind gut, wir haben die
Verschuldung auf ca. 9 Millionen Euro Ende 2020 verringert. Wir lagen mal bei
21 Millionen Euro. Seit Jahren gibt es keine wirkliche Neuverschuldung mehr.
Aktuell haben wir fast 10 Millionen Euro auf dem Konto, während andere Kommunen
unseres Landes noch Millionen von Kassenkrediten vor sich herschieben.
Wir haben …
ohne einen Cent zahlen zu müssen den gesamten Kern von Schermbeck, Bricht und Gahlen bereits mit echter Glasfaser ausstatten können, der Ausbau im Außenbereich startet in Kürze, gefördert mit über 7 Millionen Euro, ohne auch nur einen einzigen Cent selbst dafür ausgeben zu müssen.
- Wir haben schon über 2 Millionen Euro in die Erneuerung von Spielplätzen und deren Wegequalifizierung investiert, 70 Prozent davon wurden gefördert.
- Wir haben umfangreiche Investitionen in unsere Gesamtschule getätigt.
- Wir haben durch das Land in Zusammenarbeit mit der Caritas eines der innovativsten sozialen Beratungszentren im ländlichen Raum mit 90 Prozent gefördert bekommen, dessen Realisierung in Kürze beginnt.
- Wir haben nahezu eine Millionen Euro für den Bau des Abrahamhauses auf dem Gelände des SV Schermbeck im Rahmen des Projektes soziale Integration im Quartier erhalten.
- Wir bauen in Gahlen gerade die Fahrzeughalle der Feuerwehr neu, wir haben die Qualifizierung unserer Sportstätten zusammen mit unseren Vereinen vorangetrieben und finanziell nicht unmaßgeblich unterstützt.
- Wir haben zahlreiche touristische Angebote, wie Schermbeck rundum, neue Wildnis Dämmerwald, die Hörstationen, zusammen mit vielen Ehrenamtliche, unter anderem Schüler/-innen der Gesamtschule Schermbeck neu geschaffen, um die uns die Nachbarkommunen beneiden.
- Wir haben die Flüchtlingskrise und deren Herausforderungen sensationell gemeistert, fast 60 Prozent aller Menschen haben eigenen Wohnraum gefunden, wir haben die Menschen bei der Suche nach Arbeit und Ausbildung unterstützt und Ihnen eine echte Integrationschance ermöglicht.
- Wir haben in kürzester Zeit allen Eltern, die einen Kindergartenplatz für ihre Kinder suchten, in Windeseile eine Lösung angeboten.
- Wir sind in den Planungen für den Bau eines neuen Kindergartens, haben dafür gekämpft überhaupt einen Träger zu finden in dem aktuell sehr schwierigen Umfeld der Finanzierung. Erfolgreich für Schermbeck!
- Wir konnten den jahrelangen Kampf um den Bau des Radweges zwischen Bottrop und Gahlen mit hervorragender Unterstützung der Bürger gewinnen, er wird aktuell gebaut.
- Wir haben die Zusage des Landes zum Bau eines fast 7 km langen Radweges entlang der B224 zwischen Freudenberg und Raesfeld bekommen, der im Sachen der Mobilitätsherausforderung, des Klimaschutzes und der touristischen Attraktivitätssteigerung der Gemeinde unglaublich wichtig ist. Hier investiert das Land Millionen.
Populismus? Nein. Fakten? Davon lesen sie leider nichts in der besagten Rede!
Angst? Brauchen Sie nicht haben.
Solange sie uns die Chance geben, verantwortungsvoll auf dem eingeschlagenen
Weg weiter bewegen zu dürfen.
Mit meiner Rede möchte ich nicht mit
dem Finger auf die Grünen zeigen, sondern in dem Fall den Grünen einmal die
Augen öffnen und ihnen den Ansporn geben, sich nicht darauf auszuruhen mit dem
Finger auf andere zu zeigen, sondern selbst Ideen zu entwickeln und konstruktiv
sich den Herausforderungen der Zukunft zu stellen und gemeinsam Kompromisse zum
Wohl dieser schönen Gemeinde zu finden..
Opposition ist wichtig und richtig und
kann beleben, wenn sie sich zum Ziel gesetzt hat, gemeinsam erfolgreich für die
Menschen hier im Ort einzusetzen. Wenn Sie Weitsicht, Innovationsfreudigkeit,
Entscheidungsfähigkeit besitzt!
Gerade die letzten 6 Jahre haben gezeigt,
welche Innovationskraft, welches Verantwortungsbewusstsein in der Mehrheit des
Rates steckt. Auch wenn man die große, nicht ausgesprochene Koalition, aus CDU
und SPD, auf anderen Ebenen zurzeit schlecht reden will.
Wir haben zusammen in Schermbeck unglaublich viel geschafft! Das lassen wir uns nicht kaputt reden! Sie brauchen keine Angst haben, wir sind auf einem richtig guten Weg!
Also lassen Sie uns weiter gemeinsam
erfolgreich für Schermbeck arbeiten! Wir, die CDU sind uns unserer besonderen
Verantwortung bewusst und Ihnen stets ein weltoffener, verlässlicher,
innovativer, entscheidungsfreudiger, verantwortungsvoller, christlicher,
demokratischer Partner.
Populismus brauchen wir nicht, wir machen einfach und lassen Taten sprechen!
Mike Rexforth – Bürgermeister Schermbeck
The post Klartext – Rede von Bürgermeister Mike Rexforth appeared first on Schermbeck Online.