Ein Klimaschutzmanager wurde in Schermbeck fast einstimmig abgelehnt
Schermbeck (hs) Einen Klimaschutzmanager wird die Gemeinde Schermbeck nicht einstellen. Diesen Beschluss fassten gestern Nachmittag die Mitglieder des Haupt- und Finanzausschusses bei einer Gegenstimme des Bürgermeisters Mike Rexforth, obwohl die Beschäftigung eines Managers mit einem 90-prozentigen Zuschuss bedacht worden wäre. Einstimmig wurde allerdings beschlossen, dass die Ziele des seit 2014 existierenden gemeindlichen Klimaschutzkonzeptes weiterhin angestrebt werden sollen.
Die Vertreter der Verwaltung plädierten vehement für die Einstellung eines Klimaschutzmanagers. Friedhelm Koch berichtete, dass immer mehr Gemeinden dazu übergehen würden, geeignetes Fachpersonal einzustellen. Bürgermeister Rexforth warnte vor „Auswirkungen auf künftige Fördertöpfe“. Die Kommunen würden immer mehr unter Druck gesetzt. „Ich bin für einen Klimaschutzmanager und gebe das zu Protokoll“, stellte Rexforth fest und verwies darauf, dass die Verwaltung wegen Personalmangels keine zusätzlichen Aufgaben übernehmen könne.
Friedhelm Koch berichtete, dass die Stadt Dorsten zwar einen eigenen Manager anstrebe, aber durchaus bereit sei, diesbezüglich mit der Gemeinde Schermbeck zu kooperieren. Von ähnlichen Gesprächen mit Hamminkeln und Hünxe berichtete der Bürgermeister, machte aber deutlich, dass dort keine Kooperationsbereitschaft festgestellt worden sei.
Die Ablehnung eines Managers reduziert die mehr als 40 Ziele, welche im Klimaschutzkonzept formuliert wurden, auf jene, die sich mit den allgemeinen Aufgaben der Gemeinde Schermbeck weitgehend decken.
Im ersten Teil der Beratungen für einen Zuschuss zum Bau eines Kunstrasenplatzes auf der Sportanlage des TuS Gahlen sah es so aus, als werde es eine einstimmige Ablehnung geben. Grund dafür waren zwei aus mehreren Fraktionen benannte Mängel. Zum einen hatte die Verwaltung vergessen, erforderliche Jahresrechnungen des TuS Gahlen beizufügen. Außerdem war eine weitere Bedingung zur Zahlung eines zehnjährigen Zuschusses in Höhe von 10 000 Euro jährlich nicht erfüllt, die in der Sitzung des Ausschusses am 5. April 2016 gestellt wurde. Der TuS Gahlen hatte kein Konzept zur Zusammenarbeit mit dem SV Schermbeck im Bereich der Jugendarbeit vorgelegt. Zudem waren im neuen Antrag 16 000 statt 10 000 Euro jährlich erbeten worden.
Bürgermeister Rexforth stellte fest, dass die fehlenden Unterlagen keinen Einfluss auf die Entscheidung hätten. Daraufhin beantragte Rainer Gardemann (CDU) eine Sitzungsunterbrechung. Nach einer etwa zehnminütigen Beratung der einzelnen Fraktionen schlug die CDU einen Kompromiss vor: die Zahlung von 13 500 Euro jährlich über 15 Jahre als Baukostenzuschuss, aber die Ablehnung der restlichen 2 500 Euro als Bewirtschaftungskosten. Dem folgten schließlich fast alle Mitglieder mit der Auflage, dass der TuS Gahlen einen Verwendungsnachweis einreichen muss und dass eine Kooperation mit dem SV Schermbeck im Bereich der Jugendarbeit stattfinden muss.