Fachausschuss befasst sich mit ärztlicher Versorgung und Schlachtgebühren
Der Ausschuss für Gesundheits- und Ordnungsangelegenheiten des Kreises Wesel befasste sich mit der ambulanten ärztlichen Versorgung.
Annette Scherwinski, Fachärztin für Öffentliches Gesundheitswesen und Leiterin des Fachbereichs Gesundheit des Kreises Borken, stellte den Ausschussmitgliedern eine erfolgreiche Kampagne des Kreises Borken vor, um Ärztinnen und Ärzte zu gewinnen. Sie stellte heraus, dass eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzungsarbeit für die Gewinnung von Ärzten und Medizinstudenten für den ländlichen Kreis besonders wichtig seien.
Die Ausschussmitglieder zeigten sich von den Maßnahmen im Kreis Borken beeindruckt und diskutierten den personellen und finanziellen Aufwand für derartige Maßnahmen.
„Gerne nehmen wir die Anregungen mit, dass eine verstärkte Vernetzungsarbeit und eine Steigerung der Attraktivität der Region dazu beitragen, dass sich mehr Ärztinnen und Ärzte ansiedeln können“, so Kreisdirektor Ralf Berensmeier.
Berensmeier machte auch deutlich, dass im Kreis Wesel bereits einige Kooperationen mit Krankenhäusern erfolgreich laufen würden. Die Unterversorgung an Hausärzten sei im Kreis Borken vor Beginn der Kampagne höher gewesen als im Kreis Wesel.
Im Fachausschuss wurde außerdem über die Räumlichkeiten für die Substitutionsbehandlung von suchtkranken Menschen in Wesel diskutiert.
Die Räumlichkeiten des Evangelischen Krankenhauses Wesel, in denen bis zu 80 Patienten versorgt wurden, stehen hierfür nicht mehr zur Verfügung. Nach wochenlanger Suche sind Räumlichkeiten in der Dinslakener Landstraße für die Methadonausgabe gefunden worden und mittlerweile auch bezogen worden.
Die Ausschussmitglieder dankten der Verwaltung für ihren Einsatz und die Hilfe bei der Suche nach neuen Räumlichkeiten.
Aufgrund eines Antrags der FDP-Kreistagsfraktion wurde auch das Thema Gebühren von Schlachttier- und Fleischuntersuchungen in Kleinbetrieben auf die Tagesordnung genommen. Hieraus erging ein Auftrag an die Verwaltung, das Thema für den nächsten Fachausschuss umfassend aufzuarbeiten und einen Vergleich zu den Nachbarkreisen herzustellen und auch die Gesetzgebung vom Bund sowie die EU-Verordnung mit einzubeziehen.
Ungeachtet dessen wies die Verwaltung darauf hin, dass der Grundsatz der Kostendeckung gelte.
Dr. Antonius Dicke, Leiter des Fachdienstes Veterinär- und Lebensmittelüberwachung des Kreises Wesel, erklärte: “Wir versuchen die Kosten für die Schlachtbetriebe so gering wie möglich zu halten. Beispielsweise findet die Schlachtung von Schweinen an einem bestimmten Wochentag statt, so dass die Kosten für die Veterinäre niedriger ausfallen, als wenn diese hierfür an mehreren Wochentagen in die Betriebe fahren müssen.“
Zum Abschluss der Sitzung bedankte sich Kreisdirektor Ralf Berensmeier auch im Namen der Kreisverwaltung bei der Ausschussvorsitzenden Edith Justen-Bechstein für die gute und konstruktive Zusammenarbeit. Frau Justen-Bechstein wird für den nächsten Ausschuss nicht mehr zur Verfügung stehen.