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Erinnerung an den Prinzen Moritz von Oranien

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Klaus-Otto Besten schenkt der Kiliangilde eine wertvolle Medaille

Schermbeck Auch in der noch so traditionsbewussten Kiliangilde Schermbeck von 1602 e. V. gibt es ab und zu Neuerungen. Eine solche Neuerung können die Besucher des Festes am 12. Juli 2014 miterleben.

Im Rahmen der Ehrungen wird Schützenpräsident Rainer Gardemann vor dem Großem Zapfenstreich der Silberkönigin Claudia Wenzel eine Mauritius-Medaille überreichen. Es ist die dritte Medaille, die an Moritz von Oranien erinnert.

Moritz von Oranien (1567 bis 1625) wurde nach der Ermordung seines Vaters im Jahre 1584 zunächst zum Vorsitzenden des Staatsrates der Vereinigten Provinzen berufen und im Jahre 1585 zum Statthalter von Holland und Zeeland gewählt. 1590 folgte die Wahl zum Statthalter von Utrecht und Overijssel. Statthalter des Gelderlandes wurde er im Jahre 1591. Moritz von Oranien wurde 1590 Oberbefehlshaber der Armee. In der einschlägigen Niederrhein-Literatur werden seine Feldzüge ausführlich beschrieben, besonders jene gegen die Spanier.

Kilian-Präsident Rainer Gardemann und Ehrenpräsident Günther Beck freuen sich darüber, dass Klaus-Otto Besten eine Mauritius-Medaille gestiftet hat, die die Silberkönigin Claudia Wenzel (von rechts) während der Festtage im Juli 2014 tragen wird. Die Schützenfahne zeigt in der Mitte die Rückseite der Medaille. Ein Orangenbaum wird von der Aufschrift umgeben: „TANDEM FIT SURCULUS ARBOR, ANNO 1602“ (= Endlich wird aus dem Spross ein Baum, im Jahre 1602). Foto Scheffler

Kilian-Präsident Rainer Gardemann und Ehrenpräsident Günther Beck freuen sich darüber, dass Klaus-Otto Besten eine Mauritius-Medaille gestiftet hat, die die Silberkönigin Claudia Wenzel (von rechts) während der Festtage im Juli 2014 tragen wird. Die Schützenfahne zeigt in der Mitte die Rückseite der Medaille. Ein Orangenbaum wird von der Aufschrift umgeben: „TANDEM FIT SURCULUS ARBOR, ANNO 1602“ (= Endlich wird aus dem Spross ein Baum, im Jahre 1602). Foto Scheffler

Dieser Moritz von Oranien soll im Jahre 1602 König und/oder Gründer der Schermbecker Kiliangilde gewesen sein. Als Beleg dafür wird auf eine Medaille verwiesen, die das Datum 1602 trägt, in dem die Gilde gegründet wurde. Da es in der Ortsliteratur keinen Hinweis auf einen Besuch des Moritz von Oranien in Schermbeck gibt, muss man annehmen, dass das Datum eher auf ein bedeutenderes historisches Ereignis verweist.

Wie dem auch sei, die Schermbecker waren und blieben stolz auf ihren angeblichen „Gründer“. Ihre Schützenkönige trugen bis zum Zweiten Weltkrieg eine an einer kleinen Armbrust befestige Mauritius-Medaille, die in den Wirren des Krieges verloren ging. Mit 78 Medaillen war die Königskette in einem Salzbergwerk eingelagert. Von dort kehrte die Kette mit nur noch 31 Medaillen zurück, aber ohne die Mauritius-Medaille.

Goldschmiedemeister Jörg Iser arbeitet die Medaille in eine ovale silberne Fassung ein. Foto Scheffler

Goldschmiedemeister Jörg Iser arbeitet die Medaille in eine ovale silberne Fassung ein. Foto Scheffler

Nach jahrelangen Recherchen gelang es, zwei Mauritius-Medaillen bis zum Jubiläumsjahr 2002 zu beschaffen. Zwei Sponsoren finanzierten den Ankauf. Eine Medaille hängt an der Tanzkette, eine weitere befindet sich im Tresor der Volksbank.

Nach 2002 machte sich Klaus-Otto Besten auf die Suche nach einer weiteren Medaille. Er stammt aus einer Familie mit einer großen Kilian-Begeisterung. Sein Vater Franz war lange Zeit hindurch Vorstandsmitglied der Gilde. Seine Mutter Agnes regierte im Jahre 1973 mit Gerd Grewing, sein Vater Franz im Jahre 1961 mit Ute Stricker, sein Bruder Johannes mit Gudrun Cremerius im Jubiläumsjahr 2002. Sein Großvater Franz Tepaß sorgte an der Spitze des Tambourkorps Schermbeck für zackige Marschmusik beim Schützenfest. Klaus-Otto Besten war von 1990 bis 2000 Offizier der Kilian-Schützengilde, zunächst als Fahnenoffizier und dann als Standartenoffizier zu Pferd. 1989 war er Schützenkönig.

Die Vorderseite der Medaille zeigt ein Bild des Moritz von Oranien. Repro Scheffler

Die Vorderseite der Medaille zeigt ein Bild des Moritz von Oranien. Repro Scheffler

Erst vier Jahre nach Beginn seiner Suche stieß Klaus-Otto Besten auf einen Münzhändler in Sumas im USA-Bundesstaat Washington, der eine Mauritius-Medaille anbot. „Am 2. Juni 2006 machte sich die Medaille per Luftpost in Richtung Schermbeck“, erinnert Klaus-Otto Besten an den Medaillenerwerb. Gijs van der Ham vom Amsterdamer Reichsmuseum teilte dem Schermbecker schriftlich mit, dass es sich tatsächlich um eine Mauritius-Medaille handelt.

Die Wahl des Zeitpunktes der Übergabe der Medaille an die Gilde hat Klaus-Otto Besten bewusst so gewählt, dass seine Mitregentin Claudia Wenzel als erste Silberkönigin die von ihrem König gestiftete Medaille trägt. Derzeit ist der Goldschmied Jörg Iser damit beschäftigt, die Medaille in eine ovale silberne Fassung einzufügen. H.Scheffler


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