110 Jahre altes Brauchtum leidet unter Nachwuchsmangel
Gahlen Der demografische Wandel macht auch vor dem Junggesellenverein Besten nicht Halt. Die Zahl der 16- bis 29-Jährigen hat in den letzten Jahrzehnten im Gahlener Süden deutlich abgenommen. Fotos von 20 bis 30 jungen Männern, die sich am frühen Samstagmorgen bei Fengels an der Pannackerstraße treffen, um die dort ganzjährig aufbewahrten Wurstspillen und Schnaps-Griesen abzuholen, sind nicht mehr möglich.
Ein halbes Dutzend junger Burschen machte sich im 110. Jahr des Vereinsbestehens auf den Weg und freute sich riesig, als um die Mittagszeit noch einige Junggesellen hinzustießen. Eine Gruppe der unverheirateten Wurstjäger zog über den Brackenberg und den Bühnenberg zum Kuhweg. Frühstück gab`s bei Stuhldreier und Mittagessen bei Engelmann.

Vielleicht lag`s am fehlenden Akkordeonspieler: So recht kam das „Sonderkommando“ der Bestener Wurstjäger am frühen Samstagmorgen im Haus der „Rennleiterin“ Emelie Schult (l.) nicht in Schwung. Umso fröhlicher ging es am Abend für Tim Schult, Björn Hatkemper, Malte Kleinsteinberg, Markus Mathis und Sven Röding (v.r.) am Abend beim Wurstessen im Saal Schult zu. Foto Scheffler
Einen weiteren Weg musste die zweite Gruppe zurücklegen, die sich am Morgen bei der „Rennleitung“ Emelie und Heinz Schult sammelte. Sven Röding, Markus Mathis, Malte Kleinsteinberg, Björn Hatkemper und Tim Schult waren auf der Nierleistraße, der Bestener Straße und der Kirchhellener Straße unterwegs, um Wurst und Eier für die abendliche Feier in der Gaststätte Schult zu sammeln. Das Frühstück im Hause Röding und Jansens Mittagsmahlzeit stärkten für den Weg bis Tebbe in Kirchhellen.
Fürs traditionelle Wurstessen bei Schult hatten bereits am Freitagabend etwa 20 Bestenerinnen körbeweise Kartoffeln geschält. Angespornt wurden sie dabei von den Junggesellen. Beim Wurstessen am Samstagabend erwartete die Besucher eine Tombola. DJ Frank Eschenröder hielt die Gäste mit Musik bis nach Mitternacht bei guter Laune. H.Sch.