Drei Fragen an Egon Stuhldreier (Foto)
Ob bei der Bürgerinitiative „Alles-dicht-in Schermbeck“ , beim Gespräch der Gahlener CDU mit dem Bürgermeisterkandidaten Mike Rexforth oder in Leserbriefen in Tageszeitungen: Immer wieder wird als Argument gegen die Dichtheitsprüfung genannt: Warum soll ich eine Dichtheitsprüfung durchführen lassen, wenn die Bauern die Gülle auf ihren Äckern verklappen? Die Redaktion konfrontierte den Bestener Landwirt Egon Stuhldreier mit dieser Argumentation. Stuhldreier ist stellvertretender Ortslandwirt von Gahlen.
Was sagen Sie zu diesem Vorwurf?
Stuhldreier: Den Vorwurf kann ich so nicht stehen lassen.. Hier werden alle Betriebe pauschal an den Pranger gestellt. Es ist ja nicht verboten, Gülle im Rahmen der Düngeverordnung auf die Felder auszubringen. All diejenigen, die verantwortungsvoll mit der Gülle umgehen, werden zu unrecht verurteilt. Natürlich mag es schwarze Schafe geben und gegen diese müssen die Behörden entschieden vorgehen.
Wie sieht es in Gahlen aus?
Stuhldreier: Ich kann natürlich nur für die Gahlener Landwirte sprechen, aber was für Gahlener gilt, so meine ich, trifft auch auf die übrigen Schermbecker Landwirte zu. Wir haben in Schermbeck noch echte Familienbetriebe, hier ist Gülle kein Abfallprodukt, sondern ein wertvoller Volldünger. Die Pflanzen werden bedarfsgerecht gedüngt und nicht überdüngt. Der Viehbesatz ist der Fläche angepasst. Das gilt für unsere Vollerwerbsbetriebe genauso wie für unsere Nebenerwerbsbetriebe. Unsere Landwirte sind sich ihrer Verantwortung gegenüber den Gewässerschutz bewusst. Das ist für mich nachhaltige Landwirtschaft.
Was halten Sie von der Dichtigkeitsprüfung?
Stuhldreier: Ich kann nicht beurteilen, ob die Dichtigkeitsprüfung sinnvoll ist oder nicht, dass sollen die Experten entscheiden. Nur eines sollten wir alle miteinander bedenken. Aus der Brunnengalerie Holsterhausen/Üfter Mark werden täglich Hunderttausende Menschen mit erstklassigem Wasser versorgt. Damit das so bleibt, haben wir alle zusammen die moralische Pflicht, unser höchstes Gut Wasser für unsere Kinder und Enkel zu schützen.
Die Fragen s.tellte Helmut Scheffler