Mit einer Heiligen Messe begann am Samstag die Nachfeier der Uefter Trachtenschützen. In seiner Predigt befasste sich Pastor und Ehrenschütze Klaus Honermann am Feste “Maria Himmelfahrt” mit der Aufnahme Marias in den Himmel.
“Aufnahme Marias in den Himmel: Was für ein schönes Fest! Früher sagte man einfach `Mariä Himmelfahrt`. Jetzt können wir denken: Warum müssen die Theologen immer alles so kompliziert machen? Aber es ist schon ein Unterschied, ob Maria aufgenommen wurde oder sich selbst auf den Weg gemacht hat in den Himmel. Wenn wir jemanden aufnehmen in unser haus, dann heißen wir ihn oder sie willkommen. Neulich haben wir die jungen Leute aus unserer Partnergemeinde in San Cristóbal herzlich in Empfang genommen. (Und jetzt begrüßen wir sie auch von ganzem herzen!). Wenn wir jemanden bei uns einladen und aufnehmen, dann geht die Initiative von uns aus – und der, der aufgenommen wird, empfängt etwas, unsere Gastfreundschaft. So ähnlich ist es auch mit der Aufnahme Marias in den Himmel. Nicht sie ist von sich aus in den Himmel aufgefahren, sondern die Initiative geht von Gott aus. Er hat sie von Anfang an aufgenommen in seine Liebe.
Das sagt uns auch überhaupt etwas über den Himmel: Nämlich, dass wir uns den Himmel nicht selber machen können und auch nicht müssen. Das wir ihn uns schenken lassen dürfen. Das wir uns den Himmel bestenfalls gegenseitig weiter schenken können. Diese Gegenseitigkeit können wir auch ablesen an der Beziehung Marias zu Gott: Sie hat ihn ganz und gar in sich aufgenommen, hat ihm gewissermaßen einen Himmel bereitet in ihrem Herzen – und Gott nimmt sie so auch in seinen Himmel auf.
So sehr Maria ganz und gar Bodenhaftung hatte und alles andere als abgehoben war, sie ist wesentlich im Himmel zu Hause. Denn zeitlebens hatte sie ganz und gar mit Gott gelebt, von seinem Wort her gelebt. Und wenn sie der `menschliche Himmel für Jesus`war, wenn Jesus in ihrem leib gelebt hat, warum sollte sie dann nicht auch von ihm mit eben diesem Leib aufgenommen werden. Maria hat auch mit ihrem Leib für Jesus gesorgt und ihn gewärmt, hat ihm die Milch gegeben (auf manchen alten Darstellungen kann man das ganz schön sehen), hat ihn in den Arm genommen – warum sollte Gott bei ihrem Tod nicht in einem gewissen Sinne die Rollen umgekehrt haben und sie in sich bergen? Für mich ist das einleuchtend – im wahrsten Sinne des Wortes -, dass der himmlische Vater Maria sofort und ganz bei sich in den Himmel aufnimmt. ….”
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