Brichterin Wilhelmine Friem wird am Mittwoch beigesetzt
Schermbeck Wilhelmine Friem ist tot. Im Alter von 103 Jahren starb Schermbecks älteste Bürgerin. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Mittwoch (1.) um 14 Uhr in der Trauerhalle auf dem evangelischen Friedhof an der Weseler Straße statt.
Die gebürtige Bestenerin Wilhelmine Nuycken war schon zwei Monate alt, als der norwegische Forscher Roald Amundsen den Wettlauf zum Südpol gegen den Engländers Robert Scott gewann. Sie war schon sieben Jahre alt, als Kaiser Wilhelm II. 1918 am Ende des Ersten Weltkriegs in die Niederlande floh.
Als in Berlin Adolf Hitler im August 1936 die Olympischen Spiele für seine Propaganda nutzte, gab es für Wilhelmine Nuycken Wichtigeres zu tun: Sie heiratete den Brichter Landwirt Wilhelm Friem. Mit ihm lebte sie bis zu seinem Tode im Jahre 1990 zusammen. Gemeinsam wurden sie Zeitzeugen für wichtige Ereignisse des Jahrhunderts: Zweiter Weltkrieg, deutsches Wirtschaftswunder, Mauerbau im Jahre 1961 und ihre Beseitigung im Jahre 1989.
Unvergessliche Momente im eigenen Lebensumfeld waren die Geburten der drei Kinder Hermann, Hilde und Wilhelm und der sechs Enkelkinder. Das Glück, alle zehn Urenkel kennen zu lernen, konnte sie nur noch als Witwe erleben. H.Sch.


Wilhelmine Friem (Foto vom 4.10.2013) starb im Alter von 103 Jahren. RN-Archivfoto Scheffler