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Königsschießen in Uefte dauerte diesmal sehr lange

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Martin Wieschus ist neuer König in Uefte-Overbeck. Heute Nachmittag übernahm der 50-jährige Vertriebsleiter für Kirchtumstechnik in der Dorstener Firma „Diegner & Schade“ im 285. Jahr des Bestehens der Trachtenschützengilde die fünfjährige Regentschaft.

„Das hat`s noch nie gegeben“, konnte man zum wiederholten Male in den Reihen des Vorstands hören, als der von Werner Stenkamp gebaute Vogel sich auch noch eine Stunde nach der üblichen Abschusszeit nicht geschlagen geben wollte. Dabei hatte alles ganz normal angefangen.

Um 12.40 Uhr eröffnete das letztjährige Königspaar Johannes Triptrap und Bärbel Linneweber das von den Schießmeistern Benno Triptrap und Klaus Niermann geleitete Vogelschießen. Mit dem 127. Schuss erwischte Franz-Josef Stenert, der Sohn des Uefte-Overbecker Königs des Jahres 1989, die Krone und mit dem 163. Schuss auch noch den Reichsapfel. Floria Weßel sicherte sich mit dem 226. Schuss das Zepter. Guido Heßbrüggen holte den linken Flügel mit dem 273. Schuss herunter und Aloys Triptrap schoss um 14.35 Uhr mit dem 329. Schuss den rechten Flügel ab.

Und dann begann auf Toni Rittmanns Acker am Schulweg der zäheste Kampf um den Vogelrumpf, den man in Uefte je erlebte. Das begann damit, dass eigentlich so recht keiner zum harten Kern der Schützen gehören wollte und mehrere Anläufe unternommen wurden, um aus der großen Menge der zuschauenden Schützen einen couragierten Königsaspiranten gewinnen zu können.

   „Wir brauchen einfach Aspiranten“, ermunterte mehrfach Schießwart Benno Triptrap die in der Nähe des Schießvierecks stehenden Schützen. Der noch amtierende König Johannes Triptrap war bereit, seine Regentschaft zu verlängern, und eine Handvoll Mitglieder des Allgemeinen Bürgerschützenvereins Erle drängte zum Schießstand, wurde aber abgelehnt, weil das die Satzung nicht zulässt. In dieser Situation übernahmen etliche Vorstandsmitglieder Verantwortung für das 285-jährige Schützenbrauchtum.  Markus Wellmann und Martin Wieschus gehörten ebenso zum harten Kern wie Ludger Wenzelmann, Heiner Dahlhaus, Klaus Weßel und Christoph Möllmann.

    „Das ist eine Premiere für mich“, berichtete Vogelbauer Werner Steinkamp, nachdem er den Vogelrumpf angesägt hatte. Da die Schützen in diesem Jahr aus sicherheitstechnischen Gründen nur mit Schrot schießen durften, aber nicht mit KK und nicht mit der „Königspatrone“, war dem aus Pappelholz gebauten Vogel anders nicht beizukommen.

    Um 16.52 Uhr sprangen einige Zuschauer hoch, als Martin Wieschus den letzten Rest des Vogels von der Stange holte. Wenig später ließen die Schützen ihren neuen König hochleben. Zu den ersten Gratulanten gehörten Ehefrau Ulrike Wieschus und die zehnjährige Tochter Leonie. Sohn Johannes war vor einigen Jahren Uefter Kinderschützenkönig.

    Nun war Eile geboten. Wie seit 1949 zogen sich König und Vorstandsmitglieder in Baumeisters „gute Stube“ zu Beratungen über die künftige Thronbesetzung zurück. Zwei Stunden später als gewöhnlich fand auf Kaldes Wiese die Inthronisation durch den Reckenmester Christoph Möllmann statt. König Johannes Triptrap musste seine Krone an Martin Wieschus abgeben. Die Damen des letztjährigen Thrones steckten der neuen Königin Marlies Weßel die Krone ins Haar. Neue Ehrenpaare sind Ralf und Katja Ribbekamp sowie Klaus Weßel und Ulrike Wieschus. Der neue König erhielt als Zeichen der Gemütlichkeit eine Piepe.  Der neuen Königin wurde als Zeichen der Frömmigkeit und der Häuslichkeit ein Gebetbuch überreicht.

     Die Tanzgruppen der Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen boten den neuen Majestäten Kostproben ihres tänzerischen Könnens dar.  Beim abendlichen Ball musizierte die Band „Mainstreet“. H.Sch.


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